Kaissis-Torpremiere leitet 12. Kickers-Sieg in Serie ein

„Wir sind super happy über diesen hart erkämpften Erfolg“, sagte BSV-Trainer Stefan Emmerling. Freuen konnten sich die Ostfriesen auch über einen perfekten Start ins Spiel: André N’Diaye bediente David Schiller, der aus spitzem Winkel abzog. VfL-Torhüter Thilo Pöpken wehrte den Ball in die Mitte ab - genau vor die Füße von Kai Kaissis. „Ich bin ja eigentlich nicht für die Tore zuständig und hatte auch schon mehrere Situationen, in denen es nicht geklappt hat“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Aber den konnte ich gar nicht mehr danebenschießen.“ So gelang dem Emder „Dauerläufer“ mit einem Abschluss aus fünf Metern das erste Saisontor (8.).

Wirklich Sicherheit gab dieser Treffer den Ostfriesen aber nicht. Stattdessen lief Kickers nach einem eigenen Einwurf in einen Konter: Der ehemalige BSV-Stürmer Simon Hoffmann verzog aus 17 Metern knapp (15.). „In der ersten Hälfte gab es ein paar Situationen, in denen die Räume zu groß waren“, sagte Emmerling „Wir haben nicht richtig zugepackt und ein bisschen um den Ausgleich gebettelt.“ Den mussten die Emder fünf Minuten vor der Pause hinnehmen. Nach einer Flanke von Hoffmann drückte Moritz Brinkmann die Kugel über die Linie - 1:1 (40.).

Das Emder Trainerteam reagierte. „Wir wollten im Zentrum noch ein bisschen mehr Körperlichkeit und Zweikampfstärke entwickeln“, sagte Emmerling. Deshalb rückte Julian Stöhr von der linken Offensivseite ins defensive Mittelfeld. Für Sven Lameyer kam Said Abbey - und dieser Wechsel sollte sich schnell auszahlen. Gerade einmal 84 Sekunden waren gespielt, als Abbey eine Flanke in den Strafraum schlug - und Steinwender die Kugel unter die Latte köpfte (47.). „Das Tor hat uns sichtlich gutgetan“, so Emmerling.

Kickers hätte nachlegen können, doch Tido Steffens traf den Ball nach einer Steinwender-Hereingabe nicht richtig (54.) und ein Kopfball von David Schiller landete über dem Kasten (70.). Zudem scheiterten Steffens (77.) und der eingewechselte Marcell Sobotta (82.) an VfL-Keeper Pöpken.

Den ersten Oldenburger Abschluss der zweiten Halbzeit gab es erst in der 74. Minute: VfL-Kapitän Finn Luca Friedrichs zielte über das Tor. Gefährlicher wurde es in der Schlussphase, als Brinkmann aus 15 Metern zum Heber ansetzte, den Kasten aber knapp verfehlte (83.).

Kickers überstand die letzten Minuten schadlos - und feierte den 12. Sieg in Serie mit den mitgereisten Fans. Als Tido Steffens die obligatorische „Humba“ anstimmte, stand auch Kai Kaissis am Zaun und genoss die Jubelszenen. Für den 27-Jährigen hatte der gelungene Nachmittag mit Torpremiere beim Ex-Klub einen kleinen Makel: Kaissis sah in der 52. Minute seine fünfte Gelbe Karte und wird Kickers beim Nachholspiel in Bornreihe am Mittwoch fehlen. „Das ärgert mich sehr“, sagte er. „Aber wir haben sehr gute Jungs im Kader - und denen gönne ich die Chance, sich zu zeigen.“